Herrlich oder „Ohne Bart keine Kunst“
2015, in Schraubdeckel (Serie falsche Fliegen III)
1 künstlicher Vollbart
Leporello, Fotos, Laserausdruck
Einen Bart zu tragen ist wieder modern, allerdings steht weder Modebewusstsein, religiöse Zugehörigkeit
noch ein Protest gegen das Etablishment hinter meinen Fotomontagen. Vielmehr begeistert mich das
Märchen „König Wamba“ von Erich Hackl, in dem Teudegisel, der Hofdichter des Königs folgenschwere
Aussagen trifft: „Die Herren haben Bärte, und die Diener sind bartlos“ und „Ohne Bart keine Kunst“.
Solange in unserer Gesellschaft ebenso willkürlich Ungerechtigkeit und Ungleichheit herrschen,
müssen Frauen erfinderisch bleiben.
Und da Bärte in aller Welt getragen werden, gibt es eine Spracherweiterung in Form eines Leporellos.
Erich Hackl, König Wamba Ein Märchen, Zürich: Diogenes verlag 1991, S 27 und S. 58
falsche Fliegen III (Serie)
Herrlich, Leporello, Spracherweiterung
TORROTORT
2015, Daumenkino, Farb- und S/W-Kopien, 6 x 13 cm
Das Spiel mit Buchstaben und Worten, die sowohl lesbare, als auch visuelle Inhalte vermitteln, lässt in
einem Daumenkino die Verwandlungsmöglichkeiten sichtbar werden. Durch die Verschiebung eines
Buchstabens wird die Bedeutung eine andere, ein neues Wort entsteht.
Ein Daumenkino kann wunderbar von Verwandlungen erzählen und die Rückseiten erzählen davon wie
die drei Worte „Tor“, „rot“ und „Ort“ in anderen Sprachen klingen.
TORROTORT, beim Flippen